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Erzieherinnen und Erzieher sind gefragt

Die Walther-Groz-Schule informiert Interessierte über die Ausbildung zur Erzieherin und zum Erzieher und über die neue Ausbildungsform der praxisintegrierten Ausbildung (PiA)

Am 19.11.2021 waren Jugendliche der Realschulen eingeladen, um sich an der Walther-Groz-Schule über den Beruf und die Ausbildung zur Erzieherin, zum Erzieher zu informieren. Etwa zweihundert Real-, Werkreal- und Gemeinschaftsschüler folgten der Einladung. Der so genannte Aktionstag Sozialpädagogik ermöglichte vielfältige Eindrücke der Ausbildung und des Berufs. Der Tag begann mit einem Informationsforum, das die Abschlussklasse der Fachschule für Sozialpädagogik vorbereitet hatte. An Plakatwänden zu verschiedenen Themen konnten sich die Realschüler von den künftigen Erzieherinnen und Erziehern beraten und informieren lassen. Es wurde deutlich, dass der Beruf zukunftsorientiert ist und beste Aussichten bietet, herrscht doch im ganzen Land ein großer Mangel an Fachkräften. Die Arbeit in Kindertagesstätten ermöglicht eine hohe Eigenverantwortung und einen großen Gestaltungsspielraum. Die ersten sechs Jahre eines Menschen sind die bildungsintensivsten – die hohe Fachlichkeit in der pädagogischen Begleitung ist deshalb unabdingbar. Wegen der hohen fachlichen Anforderungen ist der Abschluss europaweit auf der Ebene eines Bachelors angesiedelt und so im Abschlusszeugnis ausgewiesen. Im Anschluss gab es Gelegenheit, in zwei Runden an je einer Unterrichtsstunde teilzunehmen. Ein breites Spektrum stand zur Auswahl. Spielzeug oder Zeug zum Spielen? Dieser Frage wurde durch die Analyse von Spielsachen und verschiedener Alltagsgegenständen nachgegangen. Teamplayer werden – das konnte mit Hilfe einer fiktiven Mondlandung und Teamspielen eingeübt werden. Muss man im Kindergarten schon Wissen ansammeln oder wie funktioniert Bildung eigentlich? Was prägt die Persönlichkeit eines Menschen? Sind wir beeinflussbar in unserer Wahrnehmung? Neben theoretischen Unterrichtsthemen konnten auch praktische Fächer ausprobiert werden: Singen mit Kindern, Bewegungserziehung oder kunsthandwerkliche Techniken.

Als neuer Bildungsgang wird an der Walther-Groz-Schule zusätzlich die praxisintegrierte Ausbildung (PiA) angeboten. Nach dem ersten Orientierungsjahr, das nach dem mittleren Bildungsabschluss obligatorisch ist, kann in einer dreijährigen Ausbildung im dualen System der Abschluss erworben werden. Im Gegensatz zur vollschulischen Ausbildung mit Praktikumsanteilen sind die Auszubildenden der PiA in einer Kindertages- oder Jugendeinrichtung angestellt und haben neben der Arbeit Schultage, an denen die theoretischen Grundlagen vermittelt werden. Da die praxisorientierte Ausbildung auch in Teilzeit absolviert werden kann, eignet sie sich besonders für Wiedereinsteiger_innen oder Menschen, die sich beruflich umorientieren. Besonders attraktiv ist, dass die praxisintegrierte Ausbildung vergütet wird, während die Schüler der schulischen Ausbildung auf BAföG angewiesen sind. Der Vorteil für Einrichtungen ist die Möglichkeit der Personalgewinnung durch die PiA.

Am Ende des Vormittags votierten die Jugendlichen in einer Umfrage, dass der Tag sich gelohnt und wichtige Einblicke vermittelt habe. In jedem Fall sind die Schülerinnen und Schüler in ihrer beruflichen Orientierung einen Schritt weitergekommen. Zitat einer Schülerin: „Ohne Aktionstag wäre ich nicht auf die Idee gekommen, mich mit dem Beruf der Erzieherin auseinanderzusetzen."